
Eigentlich läuft es ganz gut, bis auf die Tatsache, dass der Fahrer die Route durch den Dschungel nimmt, um einzelne Reisende in diversen Dschungelunterkünften abzusetzen, das zieht sich natürlich…🙄
Dafür lasse ich mich meinerseits auch direkt bis zur Unterkunft fahren. Nachdem meine ursprünglich gebuchte Unterkunft aufgrund von Corona-Infektionen storniert hat, habe ich mich bei Mon und Karl in ihren „Lake View Bungalows“ eingebucht.
https://goo.gl/maps/rfLBWyQgmmumCxBW6
Karl ist (deutlich hörbar) Schwabe und seine Frau Mon Thailänderin. Er hat mich schon kurz nach meiner Buchung auf Deutsch ganz nett angeschrieben, und wir verstehen uns sofort. Man kann ihn vielleicht als Selfmademan bezeichnen, fleißig ist er auf jeden Fall (Schwabe halt). Auf ihrem riesigen Grundstück mit herrlichem Garten haben sie viele Bungalows nach „deutscher Bauweise“ errichtet.
Das Haupthaus hat den Tsunami von 2004 überstanden. Das Grundstück liegt ungefähr einen Kilometer vom Meer entfernt und wer die Bilder von damals gesehen hat weiß was dort los war… Die Menschen in Khao Lak sind immer noch traumatisiert, sagt Karl, und ich bekomme dies hautnah mit, als während meines Aufenthalts im (zugegeben weit entferntem) Tonga durch einen Vulkanausbruch ein Tsunami ausgelöst wird. Schnell ist klar, dass die Welle uns nicht treffen wird, trotzdem berichten mir die Einheimischen, dass sie genau beobachten, ob das Meer zurückgeht.


Abends gönne ich mir einen Drink in einer Bar, die augenscheinlich von vielen Deutschen (Fußball Fans) besucht wurde und wird.

16. Januar 2022: Khao Lak ist berühmt für seinen kilometerlangen wunderschönen Sandstrand, an dem ich es mir heute gemütlich mache.

Ich bin im Prinzip alleine, später kommen ein paar thailändische Touristinnen. Wir haben einen Guide mit Kanu dabei, fahren aber nur ein paar Meter raus, hauptsächlich um Instagram und TikTok Posts zu machen. Viele Thais können, glaube ich, gar nicht oder nur sehr rudimentär schwimmen, weshalb sie großen Respekt vor dem Meer haben und oft nur mit Schwimmweste hineingehen.
Abends kocht mir Mon einen Edelfisch (Königsmakrele).

17. Januar 2022: Es zieht mich weiter in Richtung Norden. Chiang Mai soll toll sein und außerdem habe ich von anderen Reisenden gehört, dass man im Norden auf eigene Faust eine mehrtägige Tour durch die Berge und den (Ur)Wald mit dem Motorroller machen kann.
Karl hatte schon angedeutet, dass er zwei seiner Gäste mit dem Auto in die nächstgrößere (Hafen)Stadt Ranong bringt, weil sie noch auf eine Insel wollen. Freundlich frage ich, ob ich mitfahren darf und sie stimmen zu. Nach dem köstlichen Frühstück, Karl hat den lokalen Bäcker angeblich gezeigt wie man Vollkornbrötchen backt, geht es los. Unser Fahrer unterhält uns köstlich und doziert über den thailändischen Straßenbau und -verkehr.
Nachdem wir das Pärchen pünktlich am Hafen abgeliefert haben, gehen Karl und ich noch in seinem Lieblingsimbiss Nudelsuppe essen. Die Oma produziert hier die Nudeln (direkt neben den Klos) noch selbst.



Danach bringt er mich zur Busstation, von dort geht es weitergeht nach Chumphon. Unterwegs passieren wir einige (Militär) Kontrollen. Nur einige Insassen werden kontrolliert, später reime ich mir zusammen, dass es sich dabei um Burmesen handeln muss. Inzwischen befinde ich mich direkt an der Grenze zu Myanmar…
18. Januar 2022: In Chumphon erwische ich leider mal wieder eine eher drittklassige Unterkunft. Außerdem ist mir die Stadt eher unsympathisch. Man sieht (noch) weniger Tourist:innen als im Rest des Landes. Sie gilt laut Reiseführer als Transitstation von Nord nach Süd beziehungsweise andersherum.







Nach einigem hin und her entscheide ich mich dafür ein Zugticket für den Nachtzug nach Bangkok zu buchen. Leider bekomme ich nur noch einen Platz in der recht teuren ersten Klasse, was sich aber im Nachhinein als vorteilhaft herausstellen soll. Den Rest des Tages verbringe ich mit der Erkundung der Stadt und lasse mir bei einem Herren Friseur einen neuen Haarschnitt verpassen.

Es ist der günstigste Haarschnitt meiner Reise und trotz Kommunikationsproblemen (im Prinzip kann ich mit dem Friseur gar nicht kommunizieren) ist das Ergebnis doch ganz gut. In der „Farang Bar“, gegenüber meinem Hotels, gönne ich mir noch ein paar Drinks, bevor ich mich zum Bahnhof aufmache. Farang bedeutet im thailändischen Ausländer. Während meines Aufenthalts dort kommt ein thailändischer Gast mit einer Babykatze im Rucksack. Wegen meiner Aufmerksamkeit erzählt mir die Barkeeperrin, dass sie hinten noch kleinere Katzenbabys hat und zeigt mir eines ungefragt.


Der Umgang und die Haltung von Tieren sind in Asien doch ganz anders als bei uns.
Am Abend finde ich mich am Bahnhof ein und warte auf meinen Zug.

Dank hilfsbereiter Reisender und den Zugbegleitern, finde ich mein erste Klasse Abteil, in dem ich zum Glück alleine bin. So kann ich zumindest versuchen in Ruhe zu schlafen. Die Tür im Abteil führt leider nicht in ein privates Bad/ WC, sondern ins Nachbarabteil, in dem es die ganze Nacht relativ laut ist.

Die Toilette befindet sich am Ende des Ganges und ist nicht nur wegen der Höhe für mich unbenutzbar…

Ich schaue noch kurz Nachrichten und lege mich dann schlafen.

19. Januar 2022: Am Morgen erreichen wir Bangkok.
Da ich nicht weiß bis wohin ich fahren darf, steige ich an dem auf meinem Ticket abgedruckten Bahnhof aus. Dieser befindet sich eher außerhalb in einer Gegend mit vielen Hochhäusern und (wahrscheinlich) Büros.

Auf der Suche nach einem (guten) Kaffee, lande ich bei Starbucks in einem der Bürotürme und trinke einen der teuersten Kaffees meiner Thailand Reise. Danach begebe ich mich in die Innenstadt und frühstücke Pancakes, bevor ich mit dem Sky Train zum Flughafen fahre. Bewusst habe ich einen Flug nach Chiang Mai am frühen Nachmittag gebucht und wollte nicht noch mal in Bangkok verweilen, einfach zu anstrengend! Sehr früh checke ich mein Gepäck am Flughafen ein und mache noch ein Nickerchen. Leider gibt es Probleme mit dem Flieger und wir müssen alle aus der Maschine, wieder in den Terminal, nochmal durch die Sicherheitschecks und auf eine Ersatzmaschine warten. Nervt schon das ganze, aber besser als wenn der Vogel runterkommt… 🙄
Gegen späten Nachmittag landen wir dann in Chiang Mai und die Koffer-Jungs begrüßen uns original mit gefalteten Händen und einer Verbeugung– Gänsehaut! Für die erste Nacht habe ich mir mal wieder ein schickeres Hotel gebucht.
Goldenbell Hotel Chiangmai
https://goo.gl/maps/pxgsyGv1fjw6uAmn8


Aufgrund des Tourist:innenmangels, kann ich hier und da auch außerhalb meines eigentlichen Budgets nächtigen. Außerdem möchte ich nett ankommen in dieser Stadt an die ich so viele Erwartungen habe.
Später schlendere ich noch ein bisschen durch die Innenstadt, esse und telefoniere mit einem Kumpel zu Hause, bevor ich todmüde ins Bett falle.



