9. Januar 2022: Heute mache ich mich auf den Weg gen Süden nach Krabi. Die Überfahrt mit dem Boot nach Surat Thani und die Weiterfahrt mit Bussen habe ich über meine letzte Unterkunft gebucht. Der Part auf dem Schiff, welcher je nach Wetterlage durchaus abenteuerlich sein kann, funktioniert in unter drei Stunden noch am besten.



Auf dem Festland angekommen werden wir mit einem Kleinbus aus dem Hafenbereich heraus gefahren und warten dann an einem Parkplatz ohne nähere Informationen für circa eine Stunde in einem größeren Bus. Dieser bringt uns in die Stadt zur „Busstation“. Gemessen an europäischen Verhältnissen eher ein Reisebüro. Dort warten wir wieder circa zwei Stunden auf den nächsten Kleinbus der im Prinzip schon voll besetzt ankommt.


Menschen und Gepäck werden in die letzten freien Ecken und Ritzen verfrachtet und so geht es erst mal 30-40 Minuten zu einer Tankstelle. Danach geht es wieder durch die ganze Stadt, und gegen Sonnenuntergang sind wir dann endlich auf einer Art Autobahn Richtung Krabi.
Zwischendurch werden natürlich immer noch Leute eingeladen und rausgelassen und irgendwo unterwegs an der Autobahn nimmt der Fahrer noch ein ominöses Paket an. Die darauf notierte Adresse versucht er während der Fahrt zu googeln, als wir aufgrunddessen mehrfach unabsichtlich unsere Fahrspur verlassen, bin ich kurz geneigt etwas zu sagen, spare mir es aber schließlich doch… Spät am Abend erreichen wir schließlich Krabi. 156 km beträgt die Strecke und Google gibt zwei Stunden für eine Autofahrt an. 🤷🏼♂️
10. bis 12. Januar 2022: Krabi ist eine kleine Stadt inmitten von Mangrovenwälder.



Von hier aus kann man z.B. zu den Inseln der Andamanensee (Ko Phi Phi, Ko Lanta etc.). Ich beschließe ein paar Tage hier zu bleiben, um mich von den Strapazen der Anreise zu erholen und mir zu überlegen wo ich von hier aus noch hinwill.


















Auch hier machen sich die ausbleibenden Tourist:innen bemerkbar. Ich empfinde dies eher positiv, so kann ich in Ruhe eine kleine Stadt Thailands und ihre Bewohner kennenlernen. Genau das mache ich, schlendere mehrfach durch die Stadt, finde nette Cafés und Restaurants und komme in Kontakt mit den Einheimischen und ein paar wenigen Touristen.








13. Januar 2022: Heute stehe ich früh auf, um mir den Wat Tham Suea – Tiger Cave Tempel
https://goo.gl/maps/KYyixXBeuHaJebes7
im Morgengrauen anzuschauen. Die frühe Tageszeit ist angesichts der Temperaturen nicht unwichtig, da man auch unbedingt zu dem Buddha auf dem Berg hinaufsteigen sollte.
Es gilt über 1200 Stufen zu überwinden.

Nicht nur die unterschiedliche Tritthöhe der Stufen, sondern auch angriffslustige Affen machen die Angelegenheit abenteuerlich.
Oben angekommen ist man stolz ob der körperlichen Leistung und hat einen tollen Rundblick über die Gegend.





Die Tigerhöhle ist wahrscheinlich eher für Gläubige interessant, der angeschlossene Tempel imposant, aber auch schon ziemlich verfallen und nicht betretbar.

Später entscheide ich mich, mich nach Ao Nang
https://goo.gl/maps/iBLoE7qmTJnThCYx8
an den Strand fahren zu lassen. Ich habe genug von der Stadt und will wieder ans Meer, vielleicht in den kommenden Tagen auch noch auf eine Insel.

Die Strände hier, mit aus dem Meer ragenden bewachsenen Felsformationen, sind der Wahnsinn und die Sonnenuntergänge atemberaubend!

Ich gönne mir das online Angebot eines Luxus Hotels, welches ich mir in „normalen“ Zeiten wahrscheinlich gar nicht leisten könnte.

14. Januar 2022: Ich entscheide mich an einer Bootstour teilzunehmen. Die „Seven Islands Tour“ wurde mir schon von anderen Reisenden empfohlen. Man besucht einige Inseln, kann schnorcheln, erlebt den Sonnenuntergang von einer Insel und soll fluoreszierend Plankton im dunklen Meer sehen können.
Gegen Mittag werde ich mit einem Kleinbus vom Hotel abgeholt. Die Reisetruppe ist bunt gemischt. Ein brasilianisches Pärchen, ein paar Asiaten und zum Schluss holen wir noch ein deutsches Pärchen mittleren Alters aus einem größeren Luxushotel ab. Die beiden haben fünf oder sechs riesige Hotelhandtücher dabei, und sie wirkt etwas abgenervt. Da es Deutsche sind und ich der einzige Alleinreisende in der Truppe bin, kommt man ins Gespräch. Sie ist wohl genervt, weil sie so lange gewartet hätten. Schmunzelnd erzähle ich von meiner Tour nach Krabi, worauf sie erwidern, dass sie ausschließlich mit Privattaxis durch Thailand reisen. Nun gut. Am Anleger angekommen, gibt es den nächsten Aufreger. Sie hätten doch ein Speedboot gebucht… 😳 An Bord erkläre ich den inzwischen aufmerksam gewordenen brasilianischen Pärchen den Grund des Unmuts meiner Landsleute (hauptsächlich der Landsfrau). Wir alle versuchen ihr klarzumachen, dass sie doch am besten versuchen sollte ihre Enttäuschung beiseite zu schieben, um den Tag zu genießen. Zunächst erfolglos, später manifestiert sich bei mir der Eindruck, dass es sich bei ihr auch eher um eine chronische Verhaltensweise (Verhaltensstörung?) handelt.
Die anderen Reiseteilnehmer und ich genießen die Tour von der ersten Sekunde an.




In diesem traumhaften Meer an den wunderschönen Inseln und Felsen vorbei zu fahren ist einfach traumhaft! Wie versprochen halten wir ein paar Mal an Traumstränden, die sogar ob der wenigen Touristen nicht ganz so überlaufen sind und können dann vom Boot aus mit Schnorchelausrüstung tauchen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich beim Schnorcheln auch richtig was sehen kann, und ich liebe es! Der Partner meiner Lieblingsdeutschen entdeckt einen größeren, kugelartigen Fisch und weist uns darauf hin. Ziemlich beeindruckend. Nach dem Tauchgang bin ich elektrisiert, was für ein Erlebnis. Sie mault wieder, sie hätten schon schönere Dinge beim Tauchen gesehen, in der Karibik zum Beispiel. Inzwischen ignorieren wir (auch ihr Partner) sie weitestgehend.

Danach geht es im Sonnenuntergang zum Rai Leh Beach.
https://goo.gl/maps/xepvhYBRzwiprLxD8
Hier kommt man nur mit dem Boot hin, es gibt auch Unterkünfte und die abendlichen ausufernden Partys sind unter Reisenden berüchtigt. Neben Alkohol bekommt man angeblich auch allerlei andere Substanzen, weil (ich zitiere einen Local) „No Cops!“. Zu meinem Glück reise ich mit einer braven Reisegruppe. Wir genießen das Barbecue, welches einige Mitarbeitende der Organisatoren für uns bereitgestellt haben, ich gönne mir ein zwei Drinks und wir tauchen in die Abendstimmung dieses wunderbaren Ortes ein. Madame hat natürlich etwas zu meckern, weil sie für die Toilette bezahlen soll und kein Geld von Bord mitgenommen hat. So spendiere ich ihr den Toilettengang, und wir haben kurz Ruhe. Später führt unser Captain noch eine Feuershow vor. Er ist etwas aufgeregt und erklärt später, dass es heute die erste Tour (und somit auch erste Feuershow) seit Monaten gewesen ist. Sie seien alle so froh, wieder arbeiten zu können.
Danach geht es wieder an Bord und wir fahren in der Dunkelheit raus zu einem der Felsen in der Nähe einer Höhle. Der Captain holt einen Eimer Wasser aus dem Meer und gießt ihn auf den Boden des Schiffes, um uns das fluoreszierende Plankton zu zeigen. Man kann es (leider) weder fotografieren noch filmen. Dann tauchen einige mutige ins dunkle Wasser und können es auch direkt am Meer sehen, vor allem wenn man mit den Armen unter Wasser hin und her wedelt. Wirklich ein krönender Abschluss dieser Tour!