2. Februar 2022: Heute fliege ich über Bangkok nach Colombo in Sri Lanka. In Bangkok habe ich ein paar Stunden Aufenthalt (sie dienen auch als Puffer, für etwaige Unvorhersehbarkeiten). Am späten Nachmittag/ frühen Abend lande ich in Sri Lanka und lasse mich in mein Hotel in Negombo fahren. Es ist die nächste Stadt beim Flughafen. Colombo gilt als nicht sehenswert und sehr stressig, deshalb wird von einem Besuch in Reiseführern eher abgeraten.
Sri Lanka und Thailand sind, bis aufs Klima vielleicht, total unterschiedlich! Natürlich gibt es, aufgrund der Nähe zu Indien, wahrscheinlich eine große Ähnlichkeit. Aber es ist alles neu für mich, die Menschen, der Verkehr, das Essen…
3. Februar 2022: Negombo hat einen langen Sandstrand. Es ist gestattet sich mit seinem Handtuch in den Schatten unter die Palmen vor die luxuriösen All-Inclusive-Hotels zu legen. Die Liegen der Hotels sind selbstverständlich für die Gäste reserviert und können nur für sehr sehr viel Geld gemietet werden.
Der Strand ist riesig, und der Weg zum Wasser, wegen des heißen Sandes, nur mit Schuhen zu überleben. Immer wieder kommen fliegende Händler vorbei und wollen einem Strandtücher verkaufen.

Dankend lehne ich ab und empfehle, doch eventuell auf gekühlte Getränke umzusteigen. Dieses wird den Händlern leider von den Hotels verboten.

Es herrscht reges Leben am Strand, einige Einheimische fischen mit einem riesigen Netz, ein richtiges Spektakel für Groß und Klein.





Später schaue ich mir noch den Sonnenuntergang an und fahre dann in die Stadt, um meine obligatorische Simkarte zu besorgen. Dort ist nicht viel los und irgendwann fällt mir auf, dass auch nirgendwo Licht brennt. Zum ersten Mal komme ich mit einem Phänomen in Kontakt, welches mich auf meiner Reise durch Sri Lanka zum Teil bis ins Unerträgliche begleiten werden soll– Stromausfälle. Leider kann die Simkarte im Handyladen auch nicht freigeschaltet werden, weil die Verbindung zum Provider nicht klappt (wegen des Stromausfalls?).
4. Februar 2022: Heute ziehe ich in ein anderes Hotel um. Ein bisschen mehr Luxus, direkt am Strand und mit einem Pool auf dem Dach… Vorher besorge ich mir noch eine Simkarte in einem der Touriläden um die Ecke, diesmal klappt auch alles wunderbar und der lokale Provider hat eine App, in der man sein restliches Datenvolumen überprüfen und auch an jedem Kiosk Guthaben aufladen kann.

Der Pool auf dem Dach des Hotels ist leider dauerhaft von (größtenteils russischen) Bewohnern des Hotels oder ihren Handtüchern geblockt.

Auf der Insel machen sowieso auffällig viele russische und auch ukrainische Menschen Urlaub, was im Verlauf der Reise aufgrund des Kriegsbeginns noch recht spannend werden soll. Den restlichen Tag verbringe ich am Strand, genieße später den Sonnenuntergang vom Balkon meines Hotelzimmers

und esse abends in einem Restaurant einer Österreicherin. Dort bekomme ich zum ersten Mal seit vielen Monaten eine meiner Lieblingsspeisen – Rouladen.

5. Februar 2022: Auf nach Dambulla!
https://goo.gl/maps/S6DxrcapjSiyUxKg7
Mit einem der Tuk Tuk Fahrer vor dem Hotel, die einen den ganzen Tag über stoisch nach Arbeit fragen, habe ich einen guten Preis für eine Autofahrt ausgehandelt. Sein Kumpel soll mich sicher und mit Klimaanlage in die nächste Stadt fahren. Der Transport in Sri Lanka ist oftmals ähnlich kompliziert wie in Thailand. Klar, kann man sich einen Fahrer nehmen, der aber entsprechend kostet. Eine andere Möglichkeit sind die Busse, von denen es, wie ich später erfahren soll, sowohl staatliche als auch private gibt. Erstere günstig, aber langsam, letztere etwas teurer, dafür meist schneller. In einigen wenigen Teilen Sri Lankas kann man auch den Zug nehmen. Heute also zum Anfang die stressfreiste Version von Haustür zu Haustür. Wobei hier stressfrei mindestens in Anführungsstriche gesetzt werden sollte, der Verkehr in Sri Lanka ist selbst im Vergleich zu Bangkok noch haarsträubend.
Am meisten nervt das Gehupe! Jeder hupt eigentlich die ganze Zeit, wahrscheinlich um zu signalisieren „Achtung hier komme ich!“. Und dann wird auch munter drauf losgefahren. Aus zwei Spuren, jeweils eine für Hin- und Rückrichtung, werden gerne mal vier bis sechs. Alle überholen eigentlich zu jeder Zeit und ich frage mich, wie viele schwere Unfälle hier wohl so an der Tagesordnung sind.
Zwischendurch lasse ich mich von dem Fahrer noch an einem der Bahnhöfe vorbeifahren, um ein Zugticket für eine bei Touristen sehr beliebt Bergstrecke zu kaufen. Diese sind schnell ausverkauft und man sollte sich so früh wie möglich eines sichern, unbedingt mit Sitzplatzreservierung!
In Dambulla angekommen inspiziere ich erstmal die Stadt. Sie liegt ungefähr in der Mitte Sri Lankas und ist eine beliebte Durchgangsstation für Touristen, die von Nord nach Süd oder andersherum reisen wollen. Außerdem befindet sich in der Nähe Sigiriya, eine historische Sehenswürdigkeit, die ich am nächsten Tag besuchen werde.

Des weiteren gibt es einen riesigen Markt für Lebensmittel, auf dem Handel für das ganze Land betrieben wird.







6. Februar 2022: Heute geht’s nach Sigiriya.
https://goo.gl/maps/Xcwo5TPm6rYQXPAC7
Ich entscheide mich den Bus zu nehmen. Es ist im Prinzip nur ein Katzensprung, und so kann man dieses Transportmittel auch mal kennenlernen.



Die Leute am Busbahnhof sind sehr sehr hilfsbereit und zeigen einem den richtigen Bus. Etwas beäugt wird man schon, in meinem Fall eventuell auch (wie in Thailand) wegen der Körpergröße. Während man auf die Abfahrt wartet, kommen immer wieder Bettler und Verkäufer in den Bus.

Im Laufe der Fahrt füllt sich der Bus gut, bis einige stehen müssen. Der Fahrer lässt mich meines Erachtens zwischen zwei Stationen direkt an der Kreuzung zu meinem Hotel raus.
Beim Hotel habe ich mal wieder Glück gehabt. Die Hotelauswahl stresst zum Teil sehr! In Thailand war das auch schon so. Durch das Internet und die Bewertungen hat man eine schier unendliche Auswahl, und es fällt einem schwer, sich zu entscheiden. Außerdem sind die qualitativen Unterschiede doch recht prägnant und die prekäre Lage in Sri Lanka macht die Gesamtsituation nicht besser. Dazu später mehr… Diese Anlage allerdings wird von einem gut englisch sprechenden Einheimischen geleitet, der auch schon Zeit in Europa verbracht hat. Diese Leute sind meistens gut ausgebildet und wissen ziemlich genau, was westliche Touristen zu schätzen wissen. Das La Dolce Vita
https://goo.gl/maps/qL3EXQx7rtHrNh1T8
hat neben einigen wenigen Bungalows, mit riesigen Bädern, einen wunderschönen Garten mit hohen Palmen und vielen Vögeln.


7. Februar 2022: Berühmt ist der Ort vor allem für einen 200 m hohen Felsen, von dem man einen super schönen Rundblick über die Gegend hat.


Umgeben ist der Felsen von einer Befestigungsanlage aus dem fünften Jahrhundert.

Der Aufstieg ist natürlich etwas anstrengend und sollte deshalb am frühen Morgen erledigt werden. Der Eintritt ist für Sri Lankanische Verhältnisse sehr, sehr teuer! Aber es lohnt sich, der Ort hat was. Nach dem anstrengenden Auf- und Abstieg am frühen Morgen mache ich erstmal einen Mittagsschlaf. Am Nachmittag begebe ich mich auf Elefanten-Safari in den nahen Nationalpark. Ein wichtiges Thema in Sri Lanka ist inzwischen, dass Elefanten nicht gefangen gehalten werden. Die Haltung von Elefanten soll nicht unterstützt- und entsprechende Parks nicht besucht werden. Im Nationalpark leben die Elefanten und andere Tiere relativ frei und können sich entsprechend ihrer Instinkte bewegen. Man wird mit einem Jeep mit offenem Dach durch den Park kutschiert, und die Fahrer wissen relativ gut, wo sich die Tiere aufhalten. Für mich ist es das erste Mal, dass ich Elefanten in freier Wildbahn erleben darf und es ist ziemlich einzigartig.



8. Februar 2022: Am nächsten Tag geht es nach Anuradhapura.
https://goo.gl/maps/kXjuLw6dY9Dampdv6
Diesmal organisiere ich einen Fahrer über die lokale Taxi App, ähnlich wie Uber usw. Diese Apps habe ich auch schon in Thailand viel genutzt. Man bekommt Taxis, Tuk Tuks, oder kann sogar auf Motorrollern hinten mitfahren. Ein großer Vorteil, gerade bei Sprachbarrieren, ist, dass man das Ziel direkt in der App schon vorher angeben kann, und der Fahrer dann nur noch nach Navi navigiert. Außerdem ist der Preis vorher festgelegt und man wird nicht übers Ohr gehauen…
Ich werde mit einer sehr neuen japanischen Limousine abgeholt und der Fahrer erzählt während der Fahrt einiges Interessantes zum Land und zu den Leuten. Als wir zum Beispiel inländische Provinzgrenzen passieren, sagt er, dass während des Lockdowns die einzelnen Provinzen geschlossen waren und diese Grenzen nicht passiert werden konnten.
Leider gab es bei dem gebuchten Hotel am Zielort wohl eine Überbuchung und so ist kein Zimmer mehr frei. Das schon etwas ältere Betreiberehepaar scheint auch etwas überfordert und ist der englischen Sprache nur rudimentär mächtig. Nachdem ich meinen Missmut deutlich gemacht habe, bekomme ich ein Tuk Tuk in ein anderes Hotel bezahlt. Dieses Hotel verleiht kostenlos Fahrräder an seine Gäste, welche in der relativ weitläufigen Stadt recht praktisch sind. Am Nachmittag begebe ich mich auf eine erste Erkundungstour.







Anuradhapura ist die Hauptstadt der Nord–Zentralprovinz von Sri Lanka. Sie war über tausend Jahre lang Zentrum verschiedener singhalesischer Königsdynastien und wurde 400 v. Chr. gegründet. (Quelle: Wikipedia) In der Stadt befinden sich viele historische Bauwerke, darunter einige große Dagobas (Stupas).

Unterwegs treffe ich auf eine Gruppe alter und junger Mönche, die spontan ihr Picknick mit mir teilen. Ein sehr bewegender Moment…


Abends begebe ich mich noch in eine der Alkohol ausschenkenden Bars. In Sri Lanka gibt es nur einzelne Läden, Bars und einige (große) Hotels, die eine Lizenz zum Alkoholausschank besitzen. Im Verlauf meiner Reise wird mir ein Einheimischer noch erklären, dass viele Sri Lanker:innen nicht mit Alkohol umgehen könnten.
9. Februar 2022: Heute begebe ich mich auf eine ausführliche Rundtour durch die historisch religiösen Sehenswürdigkeiten dieser alten Stadt.

Erste Station ist der Jaya Sri Maha Bodhi Baum.
https://goo.gl/maps/FmbWYMi4HQwMwKs89
Er gilt als ältester Baum der Welt. „Er ist ein Ableger des Baumes, unter dem Buddha beim Meditieren erleuchtet wurde. Er zählt heute zu den wertvollsten und heiligsten Reliquien des Buddhismus in Sri Lanka. Man sagt, dass Sri Lanka und seine buddhistischen Bewohner so lange bestehen werden, wie dieser Baum lebt. Daher kümmern sich gut ausgebildete Botaniker um sein Wohlergehen.“ (Quelle: Google Maps Rezension) Viele betende und herausgeputzte Menschen bevölkern die Gegend. Es herrscht eine sehr besondere Atmosphäre, sehr spannend zu partizipieren!








Nächste Station ist die Jetavanaramaya Dagoba.
https://goo.gl/maps/FH2tCq1bxCQNAmLN7



Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk, welches man leider nicht betreten kann, wobei auch unklar ist was sich im Inneren befindet.
Die Abayagiriya Stupa liegt im nördlichen Teil der Stadt.
https://goo.gl/maps/NqZbGJGD2cvdkDpZ6

In der Nähe finden sich viele weitere historische und religiöse Bauwerke.


Ein weiterer beeindruckender Tag verabschiedet sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

10. Februar 2022: Ich mache mich heute wieder auf den Weg nach Dambulla. Im Nachhinein muss ich sagen, man hätte eventuell von Sigiriya aus auch einfach nach Polonnaruwa
https://goo.gl/maps/ADkKMqwEZz5ESMGz8
fahren können. Es soll wohl ähnlich wie Anuradhapura sein, allerdings etwas kleiner. Wenn man ohnehin nicht weiter in den Norden Sri Lankas möchte, kann man sich ein paar Stunden Hin- und Rückweg sparen.
Mein heutiges Transportmittel ist ein (Klein)Bus eines privaten Unternehmens. Da bei meiner Ankunft bereits alle Sitzplätze belegt sind, klappt der Fahrer im Mittelgang Notsitze um.

Als XXL Mensch kommt es unweigerlich zu Berührungen meiner Sitznachbar:innen. Hinzukommt, dass ich mir eine Erkältung eingefangen habe und stetig huste und niese, was gerade in Zeiten Coronas noch unangenehmer ist als sonst schon.

Die Fahrer der privaten Busunternehmen sind sehr daran interessiert so viele Fahrgäste wie möglich mitzunehmen, denn so verdienen sie mehr. Außerdem versuchen sie noch schneller zu fahren als alle anderen. Insgesamt ein spannendes Komplettpaket…!
10. bis 12. Februar 2022: Zum ersten Mal hat es sich ordentlich eingeregnet. Meine Erkältung ist ziemlich heftig und ich entscheide mich zwei Nächte in Dambulla zu bleiben, viel zu schlafen und Tees zu trinken.

