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Sebi's große Tour...

Albanien

Auf der Suche nach einer Simkarte und um Geld zu ziehen, begebe ich mich in die nächstgelegene größere Stadt, Shkodra/ Shkodër. Der Kulturschock trifft mich hart! Albanien ist auf jeden Fall ein Highlight meiner Reise, aber der Trubel ist mir heute ein bisschen zu viel…

Der Verkehr in Albanien ist ohnehin gewöhnungsbedürftig, dazu kommen die Straße kreuzende Kühe, Pferde, Schweine, Hühner, Hunde und Katzen.

Ich begebe mich auf einen Stellplatz auf einer Wiese neben einem Restaurant direkt am Meer.

Außer einer österreichischen (Aussteiger) Familie, vielen kleinen Schnecken und ein paar Katzen, ist nicht viel los.

Mini-Schnecken-Attacke, einige sind mit mir auf Reisen gegangen…

Genau das richtige nach einem anstrengenden Reisetag in ein neues aufregendes Land, in dem ich noch nie war.

Auf dem stillen Örtchen kann man allerdings von Fröschen angegriffen werden.

21. September 2021: Heute wird entspannt. Sowohl auf dem Campingplatz als auch am Strand lassen sich die Akkus wieder aufladen. Später kommen Julia und Basti. Wir treffen uns am Strand, wo sich auch ein paar Schweine zu uns gesellen – Albanien halt!

22. September 2021:

Gegen Mittag fahren wir zusammen mit dem Bus von Julia und Basti nach Shkodra/ Shkodër. Schon die Hinfahrt ist spannend. Sie führt uns durch Kuhherden und den ganz normalen Wahnsinn des albanischen Verkehrs.

Angekommen in der Stadt suchen wir einen bewachten Parkplatz. Für einen Tagespreis von ein oder zwei Euro parken wir recht zentral. Der dicke Mercedes neben uns wird sogar noch umgeparkt, damit wir mehr Platz haben. Die Mercedesdichte in Albanien, bezogen auf die Einwohnerzahl, ist die höchste der Welt! Die wissen halt, was gut ist. 

Wir erkunden die Stadt und lassen uns treiben. Überall gibt es was zu entdecken. Ältere Frauen und Männer verkaufen verschiedenste Waren direkt auf der Straße, und auch die einzelnen Ladengeschäfte sind ultrainteressant.

In einem der Läden hängen diverse Fußball-Poster, man könnte auch sagen, die Wände sind gepflastert mit ihnen. Neugierig schauen wir rein und fragen, ob wir Fotos schießen dürfen. Es stellt sich raus, dass es sich um einen Schusterladen handelt. Die beiden Herren sind ultrastolz, dass wir uns für ihren Laden interessieren und ihn fotografieren wollen.

Bereitwillig posieren sie für uns, und als wir schon wieder ein paar Meter entfernt sind, rufen sie uns zurück. Wir sollen noch ein Gastgeschenk bekommen, ein paar Kaffee-Bonbons. Voll süß! Diese Art, Weisen und Gesten findet man überall in Albanien, weshalb (Stand jetzt) es mein Lieblingsland ist.

Später landen wir in einem Café, wollen eigentlich frühstücken, leider gibt es dort nichts zu essen. Der Besitzer empfiehlt uns allerdings in die gegenüberliegende Bäckerei zu gehen und uns einfach was ins Café zu holen. In dem Café, nur unter Locals, fühlt man richtig den Vibe der Stadt. Ein reges Treiben findet vor der Tür und auf der Straße statt. Die Leute im Café, Fußgänger, Autos, Fahrräder und diverse motorisierte Zweiräder ziehen vorbei. Der Geräuschpegel ist gewöhnungsbedürftig.

Der Cafébesitzer ist ganz stolz, uns als Gäste zu haben. Immer wieder spricht er ein paar Brocken Deutsch und serviert uns das Bier in Erdinger-Gläsern.

Als Julia auf die Toilette möchte, bittet er sie, noch etwas zu warten. Meine Vermutung, dass er jetzt die Toilette putzt, bewahrheitet sich. Als sie die Toilette wieder verlässt, werden ihr vom Wirt und den Gästen Papierhandtücher zum Hände abtrocknen gereicht. Diese Art der Gastfreundlichkeit übertrifft das ohnehin hohe Niveau der Balkanländern. Wir sind sprachlos.

Der Verkehr läuft allerdings oftmals anders, weniger sozial. In der zweiten Reihe zu parken ist gängig, auch wenn dadurch ein Verkehrschaos entsteht…

Danach erkunden wir weiter die Stadt. Dafür gehen wir auch gerne durch Nebenstraßen, wo wir unter anderem die abenteuerlichen Elektroleitungen bestaunen. Der Strom kann in Albanien durchaus mal ausfallen, deshalb gibt es wohl auch überall Notstromaggregate. 

Albanische Fahrrad-Reparaturwerkstatt
Honig

Neben vielen Straßengeschäften gibt es auch eine Markthalle, voll mit allen möglichen Waren. Sie erinnert etwas an die Asiamärkte zum Beispiel in Berlin.

Dort kaufe ich mir an einem traditionellen Stand eine selbstgestickte Albanien-COVID-Maske.

Ein Stück weiter kommt ein Imbissstand, wir werden vom Personal und den Gästen neugierig beäugt. Es werden Komplimente bezüglich Deutschland geäußert und es entsteht ein rudimentärer Smalltalk. Wir entscheiden uns dafür, ein Getränk zu uns zu nehmen. Die Wahl fällt auf einen wohl selbst gebrauten lokalen Schnaps. Zunächst soll ich ein ordentliches Glas probieren, und dann bekommen wir alle noch mal ein ordentliches Glas eingeschenkt. Wir sind sofort angetrunken, keine Ahnung wie viel Umdrehungen das Zeug hat…

…sie hat es bestimmt nur gut gemeint.

Danach geht es in einen Laden für Haushaltswaren. Ich brauche noch ein paar Weingläser, kaufe zwei Schüsseln und eine Spülbürste. Julia und Basti kaufen auch Diverses und es entsteht ein kleiner Kaufrausch, wohl auch wegen des Alkohols in unserem Blut. Die Verkäuferinnen schwanken zwischen Amüsement und Skepsis gegenüber den West-Touristen. Ein gutes Geschäft haben sie aber auf jeden Fall gemacht.

Nachdem wir die soeben erworbenen Waren im Bulli verstaut haben, machen wir uns auf den Weg etwas zu essen. Unterwegs treffen wir auf eine bettelnde Familie. Freundlich frage ich, ob Fotos geschossen werden dürfen und entlohne sie. 

Sie scheint, trotz ihrer Situation, unbetrübt…
Im Gegensatz zu Deutschland scheinen die Albaner kein Klopapier zu horten.
Fahrräder prägen das Straßenbild, trotz oder gerade wegen des speziellen Verkehrs…

Zum Essen lassen wir uns in einem traditionellen Restaurant nieder.

Wir übersetzen mit Google die Speisekarte und bestellen uns ein einfaches Essen. Nach der Bestellung kommt der Inhaber und bittet uns hinein. Zuerst sind wir etwas irritiert und verstehen nicht genau was er von uns will. Dann stellt sich raus, dass es innen in der Auslage noch frische Tagesgerichte gibt, und wir nehmen auch einige davon.

Schmeckt besser als es aussieht.
Straßenhunde prägen die Städte Albaniens.

Gut gestärkt machen wir uns auf den Rückweg zum Stellplatz.

Am Rande der Stadt wollen wir noch bei einem Spar-Supermarkt einkaufen. Die Gegend erscheint beim Aussteigen schon surreal – überall Müll, viele freilaufende Gänse und dann entdecke ich hinter dem Supermarkt noch eine Ansammlung von Wellblechhütten.

Julia und ich kaufen schnell ein, Basti wartet im Auto und wir sehen zu, dass wir zeitnah verschwinden.

Einsamer Straßenverkäufer auf einer der Ausfallstraßen
Ein ereignisreicher Tag voller Eindrücke geht zu Ende.

23. September 2021: Am nächsten Tag geht es nach Shëngjin. Ich fahre zunächst vor. Unser Apartment zu finden ist nicht ganz einfach, es steht in dritter Reihe vom Strand in einem Neubaugebiet in dem auch immer noch gebaut wird. Unser Vermieter fährt in einem schicken Mercedes vor und führt mich ins Apartment. Es ist im Prinzip brandneu. Julia und Basti kommen auch, und wir können unsere Fahrzeuge direkt vor dem Haus parken.

Später glühen wir ordentlich vor und machen uns dann während des Sonnenuntergangs mit den Fahrrädern auf den Weg zum Gelände.

Keine so geniale Idee, der Weg ist weit und zurück im Dunkeln mit Fahrrädern eher lebensgefährlich. Die Fahrräder werden bis zum Ende des Festivals mehr oder weniger im Eingangsbereich stehen bleiben. 

Das Festival ist durch die Blume gesagt eher mäßig besucht, hat aber den Vorteil, dass man an den Bars nie anstehen muss oder so. Die Getränkepreise sind allerdings auch sehr gesalzen und für Albaner meines Erachtens unerschwinglich. Das Publikum ist international, wir haben sogar einen Australier kennengelernt. 

In der ersten Nacht wird wie schon in Kroatien ordentlich Gas gegeben, alle haben Bock und die Location ist mit Liebe hergerichtet.

Marko, ein Local, lerne ich am ersten Abend kennen.

24. September 2021: Julia, eine fantastische Köchin, zaubert uns Kräfte stärkende Omelettes.

Gegen Mittag geht es noch kurz zum Strand und abends aufs Festival. Dieses Mal bringt uns zum ersten Mal mein zukünftiger Stammtaxifahrer hin.

Seine E Klasse hat mehr als 300.000 km auf der Uhr, in Wahrheit sind es mehr als doppelt so viel, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Es ist Liebe auf den ersten Blick und so tauschen wir Nummern aus. Ich schreibe ihm dann sowohl vom Festivalgelände als auch aus dem Apartment und er bringt uns regelmäßig hin und zurück. Super Service, gerade wenn es in der Nacht etwas chaotisch bezüglich der Taxi-Situation vor dem Ausgang vom Festival zugeht. Die anderen haben die Erfahrung gemacht, dass einige Fahrer keine Taxi-Lizenz haben und sie somit die Fahrgäste nur bis zur Polizeikontrolle bringen können, schon nervig wenn man einfach nur ins Bett will.

Heute haben wir es sogar pünktlich zum Sonnenuntergang aufs Gelände geschafft.
Kostenloses Obst in der Hängematte genießen…
…und ein gutes Versteck, wenn man mal kurz abtauchen möchte.

Meine Schweizer Freunde, Anja und Carlo, die ich in Montenegro kennen gelernt habe, sind inzwischen auch vor Ort und wollen für ein paar Tage mit uns mitfeiern. Alle verstehen sich auf Anhieb – traumhaft!

Zum ersten Mal kommen wir in den Genuss der fulminanten Lightshow der Hauptbühne.
Ein Stück Pizza zwischendurch geht immer.

25. September 2021: Leider werden wir am nächsten Morgen recht früh von Bauarbeitern geweckt, die am gegenüberliegenden Haus Putz aufbringen beziehungsweise Estrich verlegen oder so. Zwei füttern unten eine Höllenmaschine, die das Zeug dann in die jeweiligen Stockwerke hochtransportiert, wo es verarbeitet wird. Das Ganze von 8 bis 18:00 Uhr, also ungefähr unsere Schlafenszeit.

Den Bauarbeitern ist es selbst irgendwann unangenehm. Julia und Basti parken ihren Bus um die Ecke und schlafen dort, ich verziehe mich irgendwann ins Wohnmobil, dort geht’s. Dem Vermieter ist es auch unangenehm. Er erklärt, dass vereinbart wurde, nicht während der Saison zu bauen. Diese ist nun natürlich vorbei, und die Bauarbeiter leben von der Hand in den Mund, also ohne Arbeit kein Essen. Am Ende schenkt er uns einen Gratis-Tag im Apartment, was uns sehr entgegen kommen soll…

Mittags gibt es Ofengemüse und Gnocchis, und danach geht es mal wieder zum Strand.

Die beiden sind heute vor mir auf dem Festivalgelände und stellen fest, dass unsere Fahrräder geknackt worden sind. Zum Glück von den Angestellten, weil es Umbauarbeiten im Eingangsbereich gab und unsere Fahrräder dort angeschlossen waren. Ich nehme ein Ersatzschloss der beiden aus dem Bulli mit und sichere damit zumindest mein Fahrrad. Ihre, deutlich höherwertigen, Räder bleiben lediglich mit den bereits geknackten Schlössern gesichert. Julia und Basti vertrauen der Security und sollen  Recht behalten. Sobald ich mich meinem Rad nähere, um es wieder zu verschließen, werde ich von mehreren Securities zurück gepfiffen, bis ich erkläre, dass es sich um mein Fahrrad handelt.

Coole Accesoires müssen natürlich sofort ausprobiert werden.

26. September 2021: Mit den Schweizern treffe ich mich in einem schicken Restaurant am Strand, um zu frühstücken. Da die Frühstückszeit komischerweise (😏)  schon vorbei ist, entscheide ich mich für einen Salat. Super frisch und mit Obst und Sesam garniert – sehr refreshing! 

Sie hätten gerne was abbekommen, sorry zu lecker…

Es ist Sonntag und selbst die Rudel der Straßenhunde machen einen Strandausflug. Später hole ich mein Fahrrad vom Festivalgelände und wir alle ruhen uns noch mal im Apartment aus.

Ausrangierte Schiffe im (Militär?) Hafen
Zum ersten Mal kontrolliert das Militär den Bereich des Hafens

Es ist die letzte Nacht und Papa Solomun legt von 2 bis 6:00 Uhr alleine- und danach open end back 2 back mit Adratique auf. Ich plane zwischen 1 und 2 Uhr aufs Gelände zu gehen, um ihn von Anfang bis Ende zu sehen. Die anderen wollen lieber den Schwerpunkt auf das B2B legen und kommen etwas später. Wie auch immer, das Finale ist für alle episch!

DJane Sonya Nova aus Moskau

https://instagram.com/dj_sonya_nova

Die Crew, ich halte mich lieber im Hintergrund…

27. September 2021: Am nächsten Abend gehen wir noch mit einer größeren Gruppe von Festivalgängern essen.

Ich gönne mir einen leckeren Fisch, hatte ich schon die ganze Zeit vor.

…sie hat was von den Resten bekommen. Armes Ding!

28. September 2021: Beach-Tag

29. September 2021: Heute fahre ich nach Tirana. Dort gönne ich mir eine Nacht im Sky-Hotel. Ich habe ein Zimmer im neunten Stock mit Balkon und Blick über die Stadt reserviert.

Schon die Fahrt mit dem Fahrstuhl ist atemberaubend.

In Tirana mit Laika zu fahren und einen Parkplatz für sie zu suchen, gestaltet sich allerdings mehr als schwierig. Einer der Hotelangestellten hatte mir per Mail einen Parkplatz empfohlen, der allerdings voll war. Die gesamte Stadt ist eigentlich ein großer Stau, mit viel Gehupe. Schließlich finde ich einen bewachten Parkplatz und mache mich mit dem Fahrrad auf dem Weg ins Hotel.

Nach kurzer Erholung wird die Stadt erkundet. Laut und anstrengend trifft es wohl am besten. Außerdem hat man das Gefühl, die Stadt ist gefangen zwischen der Vergangenheit und der Moderne.

30. September 2021: Leider regnet es. Die Menschen laufen in Daunenjacken rum, obwohl es bestimmt noch 15° sind. In Südspanien werde ich später dieses Phänomen auch beobachten können.

Es zieht mich in die Galeria Kombëtare e Arteve, das nationale Kunstmuseum mit Werken albanischer und internationaler Künstler. Eine riesige Ausstellung erwartet mich mit sehr sehr vielen Kunstwerken.

Danach fahre ich Richtung Süden, wo das Wetter besser sein soll. Die südliche Küste Albaniens wurde mir sehr empfohlen. Auf dem Weg erwischt mich noch ein ordentliches Gewitter.

Mittagstisch an einer Raststätte, Hausmannskost, die viel viel besser schmeckt als sie aussieht.

In Vlora ist das Wetter aber wieder tipi topi. Über Airbnb habe ich ein Apartment im siebten Stock reserviert, wieder mit Blick über die gesamte Stadt. Schlappe 27 € kostet die Hütte pro Nacht, günstig wie fast alles in Albanien.

1. Oktober 2021: Heute geht’s mal wieder ans/ ins Meer. Hinter Vlora findet man wunderschöne kleine Strände mit türkisem Wasser und kleinen Felsen, an denen man super schnorcheln kann.

Ne Kleinigkeit zu essen gibt‘s auch wenn die Küche eigentlich zu ist…

Nach dem Strand wird noch kurz durch die Stadt geschlendert.

Polizei (auch) ohne Helm? Na klar…😉
Albanischer Straßenverkehr – immer ein Erlebnis!
Abends schieße ich einen Zeitraffer vom Sonnenuntergang.
Danach wird Werder geguckt, wir gewinnen! 💚✊🏼
Die Kinder spielen bis spät am Abend, schließlich ist Freitag…
…gearbeitet wird auch bis tief in die Nacht. Links Autowerkstatt, rechts Autowäsche.


2. Oktober 2021: Noch kurz das Ticket für die Fähre ausgedruckt und ab geht es nach Durrës.

Ich bin mehr als pünktlich für die Nachtfähre und erkunde mit meinem Fahrrad die Stadt.

Zum Abend esse ich noch mal genüsslich Fisch mit ordentlich Wein und mache mich dann auf dem Weg zum Hafen, um auf die Fähre zu fahren.

Im Hafen geht es albanisch unübersichtlich zu. Ich stelle mich einfach in eine der Schlangen mit hauptsächlich LKW.

Ein Polizist/Zollbeamter fragte mich, ob ich schon gescannt wurde. Als ich verneine, muss ich einem Beamten auf einem Motorrad folgen.

Er bringt mich und zwei italienische Leichenwagen zu einer riesigen Röntgenmaschine, wo LKW, Busse und wir durchleuchtet werden. Das Ganze dauert insgesamt fast 3 Stunden.

Danach folgt noch ein kurzes Gespräch mit dem einzigen Beamten der englisch spricht. Er setzt sich kurzerhand mit mir ins Wohnmobil und stellt mir ein paar Fragen. Es wirkt eher wie Smalltalk über Deutschland und unsere Jobs, aber ich glaube er checkt eher ab, ob es sich lohnt Laika und mich näher zu untersuchen. Dem ist anscheinend nicht so.

Der muss zum Glück auch nicht bei mir rein.

Kurz vor Torschluss will ich die Fähre befahren und werde am Eingangstor gestoppt. Ich bräuchte ein Boardingpass und muss noch mal ins Terminal. Da die Zeit drängt, renne ich dorthin. Das erste, was eine der Ladies, die alle an ihren Handys spielen, mir mitteilt ist, dass ich zu spät bin. Freundlich aber bestimmt erkläre ich ihr, dass ich gerade drei Stunden in einer Polizeikontrolle war und mich niemand drauf hingewiesen hat, dass ich noch einchecken muss. Der Boardingpass kommt in 2 Sekunden, leider muss ich noch ein Einreiseformular mit diversen Kontaktdaten online ausfüllen. Da ich dazu weder Zeit noch Lust habe, übernimmt die jetzt recht hilfsbereite Dame einen Großteil der Arbeit. Ich bedanke mich herzlich und entschuldige mich noch kurz für meine freundliche Bestimmtheit zu Beginn unseres Aufeinandertreffens und renne zurück zu Laika. Man gewährt mir Einlass, jetzt noch das richtige Schiff finden und ab in den Bauch des Kolosses. Im Inneren werden die Fahrzeuge dicht an dicht angeordnet. Vollkommen fertig finde ich mich irgendwann an Deck wieder und brauche erst mal eine Kippe und ein Bierchen.

Nachdem wir abgelegt haben, besorge ich mir den Schlüssel zur Kabine, so richtig traue ich mich nicht, sie zu betreten. Es gab nur noch eine Viererkabine und im Internet hatte ich gelesen, dass man unter Umständen dann mit Fremden untergebracht ist. Als ich neugierig die Kabine betrete, ist sie leer. Es gibt zwei Stockbetten und ein Bad mit Toilette und Dusche, eigentlich recht komfortabel. Mir fallen fast sofort die Augen zu, ich beschließe jedoch noch mal, zur Rezeption zu gehen, um zu fragen ob ich eventuell doch allein in der Kabine bin– Dem ist so. Sofort nachdem ich mich ins Bett gelegt habe, schlafe ich erschöpft ein und wache erst in wahrscheinlich italienischen Gewässern wieder auf. 

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