An der Grenze werde ich zum ersten Mal nach einem COVID Nachweis gefragt. Direkt nach der Grenze kaufe ich mir natürlich wieder eine Tourist-Simkarte. Mein erstes Ziel ist Mostar. Dort gibt es einen super schönen Campingplatz an einem Fluss am Rande der Stadt.
9. September 2021: Mit dem Fahrrad erkunde ich die Stadt. Leider springt die Kette immer wieder ab und so suche ich eine Fahrradwerkstatt, die mir das repariert. Er wird mir später 3,50 € in Rechnung stellen.
Auffällig ist, dass die gesamte Stadt mit Graffitis und Street Art verziert ist. Als ich zwei Damen beim Besprühen einer Hauswand mit Hilfe eines Steigers antreffe, erzählen sie mir, dass gerade das zehnte Street Art Festival in Mostar stattfindet.


Deshalb die vielen alten und neuen Kunstwerke. Außerdem werden jeden Abend verschiedene Partys veranstaltet – Volltreffer! Karma is paying back.































10. September 2021: Der Vermieter einer Inderin, die ich in Mostar kennen gelernt habe, fährt uns freundlicherweise zu einem nahegelegenen Sufi-Kloster.

Der erste niedergeschriebene Nachweis zu diesem Ort ist aus dem Jahr 1664. Es war wohl eine Art Schweigekloster, wo Gläubige beten konnten. Aus einer Höhle am Berg entspringt eine Quelle – ein unglaublich schönes und energiespendendes Fleckchen Erde.
Dervish House: https://goo.gl/maps/BchWABZSrgpxfCVbA















Unser Fahrer ist ein sehr sympathischer kleiner Freak.

Obwohl er eher gebrochen englisch spricht, ist er sehr redefreudig und erzählt von seinen glücklich und unglücklich verheirateten Töchtern. Ab und zu weise ich ihn dezent auf uns die Vorfahrt nehmende Verkehrsteilnehmer hin, oder gebe andere lebensrettende Tipps.
Den Rest des Tages erkunde ich die Stadt.































11. September 2021: Leider bin ich zu spät in der Privatklinik und so kann mein Verband heute nicht gewechselt werden. Sie machen nur noch COVID Tests. Im anderen (staatlichen?) Krankenhaus weist mich der Pförtner zum Glück gleich ab– es ist eine reine COVID Station. Zur Frustration kommt hinzu, dass es mir körperlich an diesem Tag einfach nicht gut geht. Wahrscheinlich korrelieren das Antibiotikum und die Hitze nicht optimal. Ich entscheide mich, die örtliche Mall zu besuchen. Sie ist gut klimatisiert und es gibt eine Bar, wo englischer Fußball läuft. Auf dem Handy gucke ich parallel Werder und: oh Wunder sie gewinnen. Nicht nur deshalb geht es mir hinterher deutlich besser. Abends auf dem Campingplatz lerne ich ein Pärchen aus München kennen. Sie sprechen mich auf mein Festival T-Shirt und -Bändchen vom Dimensions in Kroatien an. „Da kommen wir gerade her!“ – „Ich auch!“ bei ein bis fünf Prosecco am Abend lernen wir uns kennen und lieben und verabreden uns, zusammen Albanien zu bereisen.

12. September 2021: Um kurz nach 8:00 Uhr schlage ich in der Notaufnahme auf. Am Vortag wurde mir gesagt, dass ich dort den Verband wechseln lassen kann. Das erfolgt wieder kostenlos. Wie auch beim letzten Mal lasse ich natürlich ein Trinkgeld dort, was aber vehement versucht wird abzulehnen. Nicht mit mich!

Auf dem Weg nach Montenegro besuche ich noch die Kravica Wasserfälle
https://goo.gl/maps/eph5EWVrvkMF53vc9







und Trebinje
https://goo.gl/maps/r6p4UhZgFXvRUSpP8


















Laika habe ich vor einem Café geparkt und kurz gefragt, ob es ok ist. Nachdem ich zurück kam, war sie etwas eingeparkt. Der Besitzer des Autos kam sofort, um es wegzufahren, allerdings nicht ohne mich auf einen Drink einladen zu wollen. Dankend lehne ich ab, vor allem als ich seine Fahne bemerke und feststelle, dass er im Prinzip volltrunken ist. Trotzdem fährt er noch sein Auto weg und später auch bestimmt nach Hause… Ganz normal auf dem Balkan.
Auffällig ist, dass auf dem Weg entweder die kyrillischen oder die romanischen Schreibweisen auf den Verkehrsschildern übersprüht oder sogar durchschossen sind. Je nachdem welche Meinung in der jeweiligen Region vorherrscht.
Abends erreiche ich ziemlich geschafft ob der anspruchsvollen und langen Fahrt einen Campingplatz an der Küste Montenegros.